5.4 Die Kollektorschaltung (Der Emitterfolger)

Der Emitterfolger verwendet einen Transistor mit fester Kolletorspannung. Der Ausgang liegt am Emitter. Jede Änderung der Eingangsspannung führt dazu, daß die Emitterspannung automatisch nachgeführt wird, weil schon eine sehr kleine Basis-Emitter-Differenzspannung ausreicht, um den Emitterstrom erheblich zu ändern. Die Emitterspannung liegt immer etwa um 0,6 V tiefer als die Basisspannung.

Prinzip des Emitterfolgers

Eine Änderung der Basisspannung um 1 V wird daher auch die Emitterspannung um fast 1 V ändern. Der genaue Wert könnte bei 0,99 V liegen, wenn für die Änderung des Kollektorstroms eine Änderung der Basis-Emitterspannung um 10 mV erforderlich war. Die Spannungsverstärkung ist also fast 1, d.h. die Eingangsspannung wird nicht verstärkt, wohl aber der Eingangsstrom.

Kurzvortrag: Emitterfolger

Der Vorteil des Emitterfolgers ist seine große Eingangsimpedanz (Wechselstrom-Eingangswiderstand) Ri:

Bei einem Emitterwidertand von 1 kOhm und einer Stromverstärkung von 200 ergibt sich also:

Ein weiterer Vorteil ist die durch die eingesetzte 100-prozentige Spannungsgegenkopplung erzielte Freiheit von Verzerrungen auch bei großer Aussteuerung.

Will man z.B. einen Eingangsverstärker für ein hochohmiges Elektret-Mikrofon (Ri>100 kOhm) bauen, dann ist der folgende Aufbau geeignet. Durch einen sehr hochohmigen Eingangs-Spannungsteiler muß sichergestellt werden, daß der tatsächliche Eingangswiderstand nicht erheblich absinkt.

Emitterfolger als Impedanzwandler für ein Kristallmikrofon

Mit dieser Schaltung läßt sich auch ein einfacher piezokeramischer Schallwandler als Mikrofon, auch für Körperschallwellen einsetzen. So läßt sich z.B. der Pulsschlag abhören.