MSR
mit dem USB
Wer
bisher schon mit der RS232 gearbeitet hat, fragt sich seit einiger Zeit,
ob wohl auch der USB für MSR-Projekte eingesetzt werden kann. Das
Thema verfolgt mich auch schon etwas länger. Einige Ergebnisse liegen
nun vor, aber die Einarbeitung war nicht ganz einfach. Hier sind einige
Informationsquellen, die auf dem Weg zum USB nützlich sein könnten.
- www.usb.org: hier sitzen die
Päpste des USB. Das wichtigste Werk sind die USB-Spezifikationen,
die sich jeder im PDF-Format herunterladen kann. Eigentlich steht da alles
drin. Wenn man allerdings allein auf diese Quellen angewiesen wäre,
müsste man wirklich verzweifeln.
- Das Starterkit von Cypress (www.cypress.com)
zum USB-Mikrocontroller CY7C63000 mit einem USB-Thermometer als Anwendungsbeispiel.
Dieses preiswerte Einsteigerkit ist leider nicht mehr erhältlich.
Mein Eindruck ist, dass es sehr viel verkauft wurde und jetzt in irgendwelchen
Ecken rumliegt. Das Problem war, dass die Windows-Seite des USB zu wenig
beleuchtet wurde. Etwas verspätet wurde das Kit aber doch noch zu
einer Erleuchtung für mich, weil sich die gut dokumentierte Controller-Software
als echte Hilfe erwies.
- Craig Peacock (www.beyondlogic.org)
hat einen eigenen Treiber für das USB-Thermometer geschrieben. Er
liefert entscheidende Einblicke und dokumentiert den Aufbau eines USB-Treibers.
Auch sonst hat die Seite zum Thema USB einiges zu bieten.
- Elektor (www.elektor.de)
stellt im Septemberheft 2000 ein kleines USB-Interface vor, das ich aus
dem USB-Thermometer von Cypress weiterentwickelt habe. Man kann damit einige
Ausgänge steuern und Eingänge abfragen. Wer das Starterkit von
Cypress verpasst hat, erhält hier seine zweite Chance.
- Franzis (www.franzis.de)
hat bereits ein Buch zum USB (H.J.Kelm (Hrsg.), USB 1.1) und nun mein Buch
"Messen, Steuern, Regeln mit dem USB"
heraus. Schwerpunkte sind u.a. Entwicklungen mit dem CY7C63000 von Cypress
und dem EZ-USB von Anchor-Chips.
- Das Starterkit von Anchor-Chips (jetzt unter Cypress, www.cypress.com)
zum EZ-USB (AN2131). Es handelt sich um einen 8051-kompatiblem Prozessor
mit internem RAM und USB-Kern. 8051-Programme können direkt über
den USB in das Prozessor-RAM geladen und gestartet werden. Der USB-Kern
nimmt dem Anwender so viel Arbeit ab, dass man mit sehr kleinen Programmen
von wenigen Bytes sinnvolle USB-Anwendungen schreiben kann.
- Die Firma Modul-Bus (www.modul-bus.de)
stellt das CompuLAB-USB als Nachfolger des CompuLAB für die RS232
her (lieferbar ab ca. 9/2000). Es verwenden den Prozessor CY7C63000. Das
Gerät hat acht digitale Ausgänge, acht digitale (wahlweise analoge)
Eingänge und zwei Analogeingänge mit 10 Bit Auflösung. Der
Aufbau des Geräts wird in meinem USB-Buch dokumentiert.
- Das SERAI9/12-USB (lieferbar ab ca. 9/2000) ist ein weiteres USB-Interface
der Firma Modulbus (www.modul-bus.de).
Es bietet acht Analogeingänge mit 12 Bit Auflösung sowie bis
zu 18 IO-Leitungen und einen I2C-Bus. Das Gerät enthält einen
AN2131 und eignet sich auch als allgemeines Entwicklungssystem zum EZ-USB.
Tipps und Tricks zum USB
1. Anschlüsse
USB-Anschlussbuchsen
bekommt man bei Conrad (www.conrad.de).
Was dem Bastler gleich ins Auge springt, ist die Betriebsspannung am USB.
In der Tat, hier kann man ohne Probleme 5 V und bis zu 100 mA abzapfen.
2. Erfahrungen mit einer USB-Soundkarte
USB-Sound-Ausgabesysteme
sind relativ preiswert. Sie installieren sich im System wie eine interne
Soundkarte. Einige Programme, die in dem Buch "PC-Schnittstellen
unter Windows" vorgestellt wurden, laufen auch mit dem USB-Gerät.
Besonders der Einsatz als Sinusgenerator für Messzwecke hat sich als
sinnvoll erwiesen.
3. Erfahrungen mit einem USB-Gamecontroller
Ein USB-Joystickport installiert sich u.a. mit einer Dos-Emulation.
Damit ist der direkte Zugriff auf virtuelle Portadressen einer Gamekarte
möglich. Einige Programme zum Gameport aus dem Buch "PC-Schnittstellen
unter Windows" funktionieren auch mit der USB-Variante. Man hat damit
immerhin ein einfaches USB-Unterface mit vier analogen und vier digitalen
Eingängen.
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