Aufnehmeranpassung, Nullwertdarstellung

Aufnehmeranpassung
Mit den Parametern im Dialog werden die gemessenen elektrischen Signale bei Wunsch in physikalische Größen umgerechnet. Die Umrechnung setzt voraus, daß das Eingangssignal eine lineare Kennlinie hat. Im Fall, daß der Aufnehmer ein nichtlineares Verhalten aufweist, ist mit einer Korrekturrechnung eine Linearisierung vorzunehmen. Das lineare Verhalten wird durch zwei Punkte definiert, 1. Eckpunkt und 2. Eckpunkt. Diese sind gewöhnlich in den Herstellerangaben über die Kalibrierung des speziellen Aufnehmers angegeben. Diese zwei Punkte sind in den Dialog für die Aufnehmeranpassung einzutragen ( = Anzeige für 1. Eckpunkt und = Anzeige für 2. Eckpunkt ).

Beispiele zur Nutzung der Aufnehmeranpassung

1. Beispiel

Die am Verstärker anliegende Spannung entspricht der physikalischen Größe, deshalb ist keine Anpassung erforderlich. Schalten Sie die Aufnehmeranpassung nicht ein (Nutzen).

2. Beispiel

Der zu messende Druck wird mit einem Druckaufnehmer gemessen. Der Nennbereich beträgt 5 bar bei 10V. Die gemessene Spannung wird in die physikalische Größe Druck umgerechnet. Eine Nullpunktverschiebung (Nullwertdarstellung) ist nicht erforderlich:
1. Eckpunkt Meßwert 0
= Anzeige 0 bar
Die Skalierung ordnet einem Eingangssignal von 10V einen Druck von 5 bar zu. Tragen Sie für den
2. Eckpunkt Meßwert 10
= Anzeige 5 bar
ein. Die Einheit der Meßgröße (bar) geben Sie in die entsprechende Zeile im Feld Einheit ein.

3. Beispiel
Die Kraft wird mit einer DMS-Vollbrücke gemessen, deren Signal mit einem analogen Meßverstärker in 10V-Signal umgeformt werden. Die gemessene Spannung wird in die physikalische Größe Kraft umgerechnet. Laut Kalibrierzertifikat entsprechen 2,032 mV/V einer Kraft von 5 kN. Der Meßverstärker liefert bei 2 mV/V eine Ausgangsspannung von 10V. Eine Nullpunktverschiebung ist nicht erforderlich (Nullwertdarstellung). Tragen Sie ein
1. Eckpunkt Meßwert 0
= Anzeige 0 kN
2. Eckpunkt Meßwert 10,16
= Anzeige 5 kN


Falls die Meßwerte in Zuordnung zur Anzeige nicht bekannt sind, können diese über eine Messung bestimmt werden. Drücken Sie dazu den Knopf M für den 1. bzw. 2. Eckpunkt. Diese Messung kann jedoch nur selten mit der Genauigkeit durchgeführt werden, die bei einer Kalibrierung in einem Prüflabor erreicht wird, da unter praktischen Bedingungen eine Vielzahl von Einflüssen das Meßergebnis beeinträchtigen. Deshalb empfehlen wir die Kalibrierkennwerte der einzelnen Aufnehmer, wenn bekannt, zu benutzen.

Beispiele zur Nutzung der Aufnehmeranpassung

4. Beispiel
An einer Vorrichtung sollen Drücke mittels DMS-Aufnehmer gemessen werden. Die Skalierung erfolgt nun durch eine Messung unter definierter Last.

4. Beispiel - Fall 1
Vor jedem Meßeinsatz kann ein Nullabgleich durchgeführt werden :
Zunächst wird die Vorrichtung entlastet und ein Nullabgleich durchgeführt. Die Einstellung für den 1. Eckpunkt ist : Meßwert 0,000 = Anzeige 0,000
Dann wird eine definierte Last aufgebracht und durch einen Mausklick auf das Klickfeld M (in der Spalte für den 2. Eckpunkt) der 2. Eckpunkt gemessen. Der gemessene Spannungswert wird sofort im Eingabefeld Meßwert angezeigt. Der korrespondierende Wert für die aufgebrachte Last wird in das Eingabefeld 2. Eckpunkt = Anzeige und dessen Einheit in der entsprechenden Zeile unter Einheit eingetragen. Stellen Sie sicher, daß die Nullwertübernahme für diesen Kanal eingeschaltet ist. Bei Ausführung eines Nullabgleichs wird das Signal des Aufnehmers immer wieder auf Null gesetzt und liegt damit im Nullpunkt der Kennlinie. Mit dieser Maßnahme wirkt man einer "Drift" der Meßwerte entgegen.

4. Beispiel - Fall 2
Vor jedem Meßeinsatz kann kein Nullabgleich durchgeführt werden :
Zunächst wird die Vorrichtung entlastet und durch einen Mausklick auf das erste Klickfeld M der 1. Eckpunkt gemessen und im Eingabefeld 1. Eckpunkt Meßwert automatisch eingetragen. Als Anzeigewert bleibt der Wert 0 im zugehörigen Eingabefeld. Dann wird eine definierte Last aufgebracht und durch einen Mausklick auf das Klickfeld M der 2.Eckpunkt gemessen. Der Spannungswert wird sofort im entsprechenden Textfeld angezeigt. Die Einheit der aufgebrachten Last wird im Eingabefeld unter Einheit eingetragen und der Wert der aufgebrachten Last im Eingabefeld 2. Eckpunkt = Anzeige.
Stellen Sie sicher, daß die Nullwertübernahme für diesen Kanal ausgeschaltet ist. Denn bei einem Nullabgleich wird der gemessene Spannungswert, welcher jetzt dem 1. Eckpunkt zugeordnet ist, in den Nullwertspeicher übertragen und alle folgenden Meßwerte mit ihm verrechnet.


Nullwertdarstellung
Sie können folgende Einstellungen vornehmen : Nullwert aktivieren, Nullwert anzeigen und manuell ändern, Nullwert durch den aktuellen Meßwert ersetzen.

Mit der Checkbox Nutzen wird für den Meßkanal der Nullabgleich und die Verrechnung des Nullwertes aktiviert oder deaktiviert. Die Meßwerte wie auch die Nullwerte können sowohl in elektrischen Einheiten (V) oder in benutzerdefinierten Einheiten (mm, pH, ...) angezeigt werden (Aufnehmeranpassung). Ein automatischer Nullabgleich wird durch Mausklick auf das Schaltfeld M ausgelöst. Der neue Wert wird sofort dargestellt. Während der laufenden Messung wird dieser Wert von jedem einzelnen Meßwert des jeweiligen Kanales abgezogen.