Das Franzis Röhrenradio im „SteamPunk“ Gewand 

von Jochen Enderlein (Horatius Steam aus dem Rauchersalon an Bord der HMS Anastasia)






Das KW-Röhrenradio ist ein wirklich leistungsstarker Empfänger und bringt, besonders in den Abendstunden, viele Sender herein. Aufgebaut wird es, wie bei den Bausätzen von Franzis üblich, in einem stabilen Pappgehäuse. Nachdem das Gerät aufgebaut war und funktionierte, gefiel mir das Gehäuse nicht mehr so gut. Röhrenradio klingt nach Mahagoni, Messing und Jules Verne. Da ich mich zur Zeit sehr stark mit dem Genre des Films 20.000 Meilen unter den Meeren beschäftige, hatte ich die Idee das Gerät in ein Gehäuse einzubauen, das gut an Board der Nautilus als Empfänger gedient haben könnte. Zusätzlich wollte ich noch eine kapazitive Bandspreizung einbauen, die das herausfischen der Sender etwas erleichtern sollte.

Die Bedienelemente:

Sender
Lupe
Rückkopplung
Lautstärke und Schalter

wollte ich durch Hebel ersetzen, wie sie,auf Schiffen, z.B. für den Maschinentelegrafen genutzt werden.

Gehäuse




Als Basis diente ein Gehäuse aus dem Bastelladen. Zuerst habe ich die Löcher für den Röhrensockel, die Buchsen, und die Aufnahme für den Lautsprecher gebohrt. Dann wurde das Gehäuse mit Mahagoni Wachs Beize und Schellack lackiert. in den Gehäusedeckel habe ich die Röhrenfassung geklebt und die Buchsen eingesetzt. (Die Platine ist etwas schräg, damit die Röhrenbezeichnung lesbar ist)



Dosen und Hebel

Die Dosen sind alle nach dem gleichen Prinzip gebaut. In Multiplexplatten habe ich, mit dem Holzbohrer (35mm) Löcher gebohrt. So tief, dass ca. 3mm Material auf der anderen Seite übrig blieb. Von der Rückseite habe ich dann, mit einer Löchsäge die runden Dosen ausgesägt. Mit der Lochsäge habe ich dann für jede Dose eine Abdeckung aus Sperrholz geschnitten. Das Mittelloch wurde mit einer Messingöse abgedeckt, die Bohrlöcher der Deckel mit schwarz brünierten Ösen.



In die Dosen wurden die Drehkondensatoren und Potis montiert. Leider ist hier die Beize etwas verlaufen. Sie hat aber keinen Einfluss auf den Empfang. ansonsten wurde möglichst Messing verwandt. Die Stellmuttern aus V2A haben ebenfalls keinen Einfluss auf die Empfangsqualität.


Hebel

Für die Befestigung der Hebel an den Achsen, habe ich mir 6mm Stellmuttern aus dem Modellbau besorgt. Statt der Madenschraube habe ich eine Gewindestange zugeschnitten und diese dann zur Verschraubung benutzt. Über jede Gewindestange wurde ein Messingröhrchen geschoben und das Ganze dann mit einer Rändelmutter und einer Hutmutter abgeschlossen.



Alle Dosen wurden dann auf einer Messingschiene so angeordnet, dass der Eindruck einer durchgehenden Achse entsteht.
 



Lautsprecher

Der Lautsprecher ist im Prinzip wie die Dosen der Potis etc. aufgebaut. Nur habe ich hier grössere Durchmesser verwandt und ein Kupferrohr als Befestigung. Die Leitung wurde durch das hintere Rohr geführt. Die Rohraufnahme habe ich aus Multiplex gesägt und in der Bohrmaschine konisch geschliffen danach wurde das Rohr eingeklebt.



Die Befestigung am Gehäuse ist mit einer Sperrholzscheibe verstärkt und der Lautsprecher mi einer Rändelschraube verschraubt. Das Lautsprechersieb ist eine Lüftungsabdeckung aus dem Segelbedarf. Leider bekommt man bei unseren Baumärkten die Holzschrauben nur noch mit einem Kreuzschlitz.


Bedienung

Die Bedienung ist witzig und man kann die Sender sehr leicht einstellen, was sicherlich an der Hebellänge und der KW - Lupe liegt. Für die Lupe wurde der UKW - Teil eines der Drehkos genutzt, wie Sie den Bausätzen beiliegen.

Allerdings zeigt sich manchmal (trotz Erdung) eine gewisse Handempfindlichkeit, die nicht auftritt, wenn man eine Kunststoffröhre als Isolator zwischen Knopf und Achsen einbaut.
Hier werde ich noch einmal nachrüsten und die Abstimmhebel dabei auch gleich verlängern.

Bezugsquellen:

Bausatz :    Franzis Verlag
Zusätzlicher Drehko :    AK Modulbus
Rändelschrauben und Muttern:    Kock und Sack in Hamburg
Kleinteile, Messing :    Baumarkt
Wachsbeize:    Selva Uhrentechnik
Messingbschläge, Gehäuse:    Bastelladen


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