Duschradio umgebaut 

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Meine Tochter hat mir ein Duschradio gebracht, das nie ganz richtig funktioniert hat. Aufgeschraubt und nachgesehen: Der Halteriemen enthält zugleich die Antenne. Das Hauptproblem ist die zu kurze Antenne. Ansonsten funktioniert es eigentlich.



Solche Radios gibt es in vielen Ausführungen, fast immer mit einem TDA7088T. Man stimmt die Frequenz mit zwei Tasten ab. Reset setzt den Start auf den unteren Rand des UKW-Bandes. Dann sucht das Radio den nächsten Sender. Eine AFC hält einen gefundenen Sender fest. Mit Scan schaltet man die AFC kurz aus, sodass man auf die Suche nach dem nächsten Sender geht. Die Abstimmspannung für eine Kapazitätsdiode liegt am Pin 16 des ICs und wird mit einem 100-nF-Kondensator gepuffert. Beim Abstimmen ändert sich die Spannung am Pin 16 langsam für den Suchlauf.

Die Abstimmung mit den Tasten hat einen Nachteil: Man hört einen Sender und sucht dann weiter. Wenn man nun zu dem Schluss kommt, der letzte Sender war eigentlich interessanter, dann kommt man nicht einfach wieder zurück. Wie schön wäre es doch, wenn man die Frequenz ganz normal wie mit einem Drehko abstimmen könnte. Und genau das geht mit einem Poti! Es wurde hier über einen Widerstand von 270 k an der Reset-Taste und damit am Pin 16 angeschlossen. Die Abstimmspannung kann nun zwischen 0 V und 3 V verändert werden. Die AFC arbeitet auch noch. Wie stark ihre Wirkung ist, bestimmt die Größe des Widerstands (270k). Macht man ihn größer, dann vergrößert sich der Fangbereich der AFC.



Hier das ursprüngliche Duschradio:



Und hier das umgebaute Radio in einem Gehäuse des Mittelwellen-Retroradios. Statt des Drehkos wurde ein lineares Poti mit 10 k eingebaut. Mit dem rechten Knopf kann man nun ganz normal abstimmen. Vor und zurück! Das Radio ist zwar nicht ganz wasserdicht, aber auf der Fensterbank in der Dusche kann es eingesetzt werden.



Manch ein Prototyp steht,
der nicht in Serie geht.
(Dietrich Drahtlos)



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