Die Halogen-Lichtorgel

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Malte wollte gern eine Lichtorgel bauen und fragte nach einer Schaltung. Aber normalerweise arbeiten die mit 230 Volt, sind also gefährlich. Deshalb wurde hier eine Lichtorgelschaltung für eine Halogenlampe mit 12 V entwickelt. Fabian hat beim Löten und Probieren geholfen. Was man dazu braucht: Einen TRIAC, ein Kondensatormikrofon und ein paar andere Bauteile.

Woher nimmt man einen TRIAC, wenn man ihn nicht kaufen will? Am besten kann man ihn aus einem alten Dimmer ausbauen. Zum Glück lag noch einer rum.

Das ausgebaute Teil sollte man erst einmal auf seine Funktion prüfen. Ein TRIAC arbeitet wie ein Thyristor, nur für beide Stromrichtungen, also auch für Wechselstrom. Zwischen Kathode K und Anode A fließt zuerst kein Strom. Aber mit einem kleinen Strom durch das Gate G kann man den Thyristor "zünden", so dass er einschaltet. Nun ist die Lampe an und bleibt auch ohne Gate-Strom an, bis der Anodenstrom einmal kurz unterbrochen wird. Der Tyristor und der TRIAC sind also Schalter, die sich ihren Zustand merken können.

Der Versuch wurde mit einer Lampe 6V/0,4 A gemacht. Mit einem Kabel kann der TRIAC gezündet und gelöscht werden. Also alles OK, das Bauteil ist noch in Ordnung. Bei Wechselstrom ist es ganz anders: Der TRIAC löscht 100 mal in der Sekunde von ganz allein. In einem Dimmer oder in einer Lichtorgel schaltet der TRIAC ganz schnell ein und aus, so schnell, dass es manchmal wie "halb an" aussieht.

Nun wurde noch ein passendes Mikrofon gesucht. Ein brauchbares Elektret-Kondesatormikrofon fand sich in einem alten Kassettenrecorder. So ein Mikrofon braucht eine Betriebsspannung, weil es auch schon einen Verstärker enthält. Und dann wurde noch ein Transistorverstärker gebaut, der die Mikrofonsignale verstärkt und auf das Gate des TRIACs leiten sollte. Mit etwas Probieren wurde die richtige Schaltung gefunden. Sie hat ein kleines Netzteil aus einem Gleichrichter und einem Sieb-Elko. Damit stellt man aus der Wechselspannung von 12 V eine Gleichspannung für den Verstärker her. Hier ist die komplette Schaltung:

Wenn das Muster gleich funktioniert,
wird die Serie meist kompliziert.
(Dietrich Drahtlos)

Mit den Widerständen musste zuerst etwas herumprobiert werden. Es kann sein, dass der Basiswiderstand des ersten Transistors beim Nachbau verändert werden muss. Die Schaltung funktioniert aber jetzt wie sie soll. Man muss das Mikrofon nahe an den Lautsprecher der Musikanlage bringen. Und dann geht die Fete los...


Nachtrag: TRIAC-TYP

Christoph wollte die Schaltung mit gekauften Bauteilen nachbauen und fragte: Was für einen TRIAC muss man da nehmen? Wichtig ist, dass es ein TRIAC ohne eingebauten DIAC ist. Außerdem ist es günstig, wenn der Gatestrom möglichst klein ist. Die Typen TIC206, TICC216 oder TIC225 sind gut geeignet, weil sie bei 10 mA zünden. Der TIC225 schafft am meisten Strom.

Für TRIACs gilt meist folgende Anschlussfolge: Wenn man von vorn auf die beschriftete Seite sieht, ist links der Masseanschluss (K oder auch A1), in der Mitte die Anode (A oder auch A2) für die Verbindung zur Lampe und rechts das Gate zur Verbindung mit der Steuerschaltung.

Tim schrieb mir, dass der TRIAC unbedingt ein Kühlblech braucht, da er sonst viel zu heißt wird. Das stimmt, besonders wenn man Lampen mit mehr als 20 W anschließt. Bei Tim funktioniert es mit einem kleinen Alublech auch Stunden lang.


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