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Für Versuche mit Batterieröhren brauchte ich einen kleinen Spannungswandler. Damit alles schön sauber ohne Funkstörungen läuft, sollte es ein Gegentakt-Sinusoszillator sein. Damit lässt sich dann auch ein kleines Röhrenradio bauen.
Bevor der Erfinder seinem Gerät vertraut,
hat er es mehrfach nachgebaut.
(Dietrich Drahtlos)
Ein unbekannter Übertrager mit einem Ferrit-Schalenkern aus der Bastelkiste passte zufällig gerade. Die Schaltung ist sehr einfach, weil nur eine Eingangsspannung von 1,2 V anliegt. Deshalb kann die Primärwicklung des Übertragers zugleich auch als Rückkopplungswicklung dienen. Man kommt mit zwei Widerständen aus.
Im Interesse der Nachbausicherheit gehört es sich, dass ich jetzt die Wickeldaten angebe. Soll ich also nun den ganzen Tafo abwickeln und die Windungen zählen? Damit ich danach alles wieder neu wickeln muss, es nicht mehr so genau hinbekomme, der Spulenkörper zu voll wird und nicht mehr in den Schalenkern passt? Nein, das muss auch anders gehen.
Zum Glück hat ein gewisser Herr Thomson die Schwingkreisformel gefunden. Mit dem Oszilloskop kann die Schwingfrequenz mit 5 kHz bestimmt werden. Der Kondensator hat 330 nF. Damit ergibt sich Induktivität von 3 mH. Und auf dem Schalenkern steht der Typ mit dem Ferritwerkstoff N30 und dem Al-Wert von 4200 nH/n². Demnach muss die Primärwicklung insgesamt 26 Windungen haben, d.h. jede Seite hat 13 Windungen. Mit dem Oszilloskop kann jeweils zwischen Mittelanzapfung und Außenanschluss im Leerlauf primär eine Scheitelspannung von 1,5 V gemessen werden und sekundär 30 V. Daraus ergibt sich das Übertragungsverhältnis 1 : 20. Die Sekundärwicklung hat also 2 mal 260 Windungen. Wie dick der Draht ist, weiß ich leider nicht genau, denn er ist an den Anschlüssen mit Isolierschläuchen überzogen. Jedenfalls ziemlich dünn.
Der Generator liefert ein sauberes Sinus-Signal, obwohl die Transistoren praktisch als Schalter arbeiten und damit Rechtecksignale liefern. Die Differenz zwischen Sinus und Rechteck kann an der kleinen Hilfsdrossel mit 680 µH gemessen werden (oberes Oszillogramm). Sie erlaubt dem Schwingkreis eine saubere Schwingung.
Der Generator liefert in der gezeigten Schaltung mit einem Zweiweggleichrichter eine Gleichspannung von 30 V. Zwischen den äußeren Enden der Sekundärspule herrscht eine Wechselspannung von 60 V. Das reicht für eine Glimmlampe. Auch als Spannungswandler für EL-Folien ist die Schaltung geeignet. Mit einem Einweg- oder Vierweggleichrichter kann man auch 60 V Gleichspannung erzeugen. Allerdings kann die höhere Spannung weniger belastet werden.
Verbesserte Schaltungen den Wandlers mit mehr Leistung zeigt: www.serious-technology.de