Der Schleifenoszillograph

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Schon lange bevor Herr Braun die nach ihm benannte Kathodenstrahlröhre erfand, gab es Schleifenoszillographen mit abgelenktem Lichtstrahl. Das Thema ist wieder hochaktuell, weil man jetzt Laserpointer und genügend kaputte CD-Laufwerke hat.

In jedem CD-Laufwerk findet man eine kleine Ablenkeinheit mit einem starken Magneten und zwei Tauchspulen für die Feinregelung für Fokus und Spurlage des CD-Lasers. Ein kleiner Präzisionsspiegel ist auch vorhanden, den man mit etwas Geschick auf einen elastischen Draht zwischen dem festen und dem bewegleichen Teil der Einheit montieren kann. Die beiden unabhängigen Ablenkspulen kippen den Spiegel dann in zwei Richtungen.

Der Laserpointer wird auf den Ablenkspiegel gerichtet. Die beiden Spulen schließt man an geeignete Signalquellen an. Im ersten Versuch wurde eine Spule über einen Vorwiderstand an einen Netztrafo gelegt, der Ablenkstrom betrug etwa 50 mA. Die andere Spule war an einen Sinus-Signalgenerator angeschlossen.

Interessant sind gewisse Eigenresonanzen und Nichtlinearitäten des Systems. Dadurch erhält man oft andere als die Lissajous-Figuren, die man in Physikbüchern findet oder die mit einem normalen Oszilloskop erzeugen kann. Der Schleifenoszillograph ist daher für Messzwecke weniger geeignet, umso besser aber für spektakuläre Lightshows,

Schwere Gedanken in der Nacht
haben am Tag oft die Lösung erbracht.
(Dietrich Drahtlos)

Im Prinzip könnte man mit dem Laser eine ganze Lasershow aufbauen. Und auch die Projektion von Bildern ist denkbar, wenn auch wesentlich komplizierter. Anders als bei der Braunschen Röhre ist die Ablenkung des Laserstrahls nicht trägheitslos. Das Licht selbst hat zwar (fast) keine Masse, aber der Spiegel, der es ablenken soll. Während also eine Fernsehröhre mit ihrer magnetischen Ablenkung keine Probleme hat, ein bewegtes Bild aufzubauen, ist das mit Ablenkspiegeln nur schwer möglich. Ein professioneller Projektor verwendet meist noch die LCD-Texchnik zusammen mit einer besonders starken Projektionslampe. Kleinere Modelle arbeiten mit Digital Micromirror Device (DMD) , wobei jeder Lichtpunkt durch einen elektrostatisch bewegten Mikrospiegel bedient wird. Aber immer noch ist die Lichtquelle das Hauptproblem. In Zukunft wird man wohl Projektoren mit drei Lasern der Grundfarben bauen: Rot, Grün, Blau. Die Farben Rot und Blau hat man schon im Griff, aber beim grünen Laser ist noch einiges zu tun.


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