Max der Waschbär

Verbotenes Gelände

Die Eltern hatten es ja streng verboten, aber das eingezäunte Gelände des Senders auf dem höchsten Punkt des Hügels war einfach zu interessant. Zuerst schauten sich die Kinder alles nur aus der Ferne an. Dann gingen sie jeden Tag etwas näher, bis sie sich dann bis an den Zaun trauten.
 
Da gab es viel zu sehen. In der Mitte stand ein großer Turm, der mit langen Drahtseilen gehalten wurde. An einer Seite gab es zwei kleine flache Häuser, und da konnte man auch manchmal Menschen sehen. Und gleich hinter dem Zaun gab es einen großen Haufen besonders interessanter Dinge. Da waren Teile von Motoren und viele andere kaputte Dinge, die jeder gern mal in die Hand genommen hätte.
 
Einige Tage lang verstecken sich die Kinder in einem Gebüsch nahe am Zaun. Sie beobachteten genau was dort geschah. Einmal kam ein Mann und brachte ein großes Gerät, das er krachend auf den Schrotthaufen warf. Und dann sahen sie einige kleine Tiere, die ganz unbekümmert über die Wiese liefen. Das können wir auch, rief Max, der schon einen Plan hatte.
 
Am nächsten Tag begannen die Kinder einen Eingang unter dem Zaun zu graben. Das ist für Waschbären eine ganz einfache Arbeit und dauerte auch nicht lange. Dann kletterten sie vorsichtig hindurch und untersuchten die spannenden Sachen genau. Da gab es lustige Dinge. Lisa balancierte auf einer alten Kurbelwelle aus einem kaputten Motor. Die kleine Betti war aber sehr vorsichtig und beobachtete ängstlich das Haus.
 
Und tatsächlich kam da gerade ein Mann heraus, blieb stehen und schaute in ihre Richtung. Er rief  zwei andere Männer heraus, und auch sie schauten sich das Treiben auf dem kleinen Schrotthaufen an. Dann kamen sie ganz langsam näher. Betti hatte aber schon alle gewarnt, und deshalb sind sie ganz schnell durch ihr Loch zurückgelaufen. Nun standen die Männer hinter dem Zaun, die kleinen Waschbären davor. Die Männer wussten genau, dass sie nicht durch das Loch passen. Jetzt seid ihr hinter dem Zaun gefangen, dachte Max. 
 
Als die Männer wieder an ihre Arbeit gingen, waren die Kinder gleich wieder da. Einmal versuchten die Männer sich ganz unauffällig anzuschleichen, aber das wurde rechtzeitig bemerkt. Ein anderes Mal unterhielten sich zwei von ihnen ganz laut, aber der dritte ging zum Tor und kam außen herum um ihnen den Weg abzuschneiden. Aber auch das hatte Max sofort durchschaut. Die Kinder warteten absichtlich bis zum letzten Moment und verschwanden dann durch das Loch und durch das Gebüsch ganz schnell im Wald.
 
Seit dieser Zeit ist allen klar, Waschbären kann man nicht überlisten. Die Männer schauen den kleinen Waschbären manchmal lachend zu, aber sie versuchen nicht mehr ihnen nahe zu kommen. Da gibt es so eine Art stilles Einverständnis. Die Kleinen dürfen da spielen, solange sie sonst keine Unordnung machen. Und Betti achtet besonders darauf, dass alles schön ordentlich bleibt.


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(C) P.Kutsch und B. Kainka