Kosmos-Mikrocontroller Pico-Interface





Hier wird ein Raspberry Pi Pico als USB-Infrarot-Interface für den Kosmos Mikrocontroller eingesetzt. Das kann nützlich sein, wenn das originale IR-Interface nach all den Jahren defekt oder unauffindbar ist. Außerdem ist das neue Interface klein und kann direkt auf die Kontaktfedern gesteckt werden. Die Potentialtrennung bleibt erhalten, wenn man die entsprechenden Kontakte ansonsten nicht verwendet. Und man kann das USB-Kabel mit einpacken. Deckel zu, und alles bleibt zusammen. Ich persönlich finde das Arbeiten mit dem Mikrocontroller nun noch entspannter als mit dem originalen Interface. Die Software-Entwicklung wurde im Elektronik-Labor genauer beschreiben.

Der RPi Pico ist wesentlich moderner und leistungsfähiger. Macht das Sinn, einen 32-Bit Controller zum Datenübertragungsknecht für einen kleinen 8-Bit-Controller zu machen? Ich meine ja, denn der Pico ist sehr verbreitet und preiswert, während der Kosmos-Mikrocontroller selten ist und nur noch mit Gold aufzuwiegen. Und das Arbeiten mit den großen Kontakten und Bauteilen war immer schon sehr entspannt und zeitsparend. Auch mit dem XN2000 habe ich immer gern gearbeitet. Im Vergleich dazu ist der Kosmos Mikrocontroller kleiner und kann mit seinem Klappdeckel leichter verstaut werden.





Auf den Pico wird eine IR-Sendediode zwischen GP0 (Kathode) und GP2 (Anode) eingelötet. Zusätzlich braucht man einen integrierten Infrarotempfänger TSOP31236 an den Pinnen GND (Masse), GP5 (+3,3 V) und GP8 (Daten). Eine Drahtverbindung muss zwischen GP1 und GP3 gelegt werden. Und schließlich ist ein Reset-Tastschalter zwischen RUN und  GND nützlich.

Um die Interface-Firmware in den Pico zu laden, hält man die weiße Boot-Taste gedrückt, während man den Rest-Taster betätigt oder das USB-Kabel neu einsteckt. Nach dem Loslassen der Boot-Taste erscheint ein Dateifenster wie bei einem USB-Speicherstick. In dieses kopiert man die Firmware mit der Endung .UF2. Download: firmware.zip




Nach dem erfolgreichen Hochladen muss man zunächst mit dem Windows Gerätemanager herausfinden, welche COM der Controller belegt. Wenn sie höher als COM 6 liegt, muss man ihm eine neue COM zuweisen. Hier wurde COM 4 verwendet. Diese Nummer muss beim ersten Start der Kosmos-Software eingestellt werden.



Und nun kann man mit dem Mikrocontroller spielen. Hier habe ich im Direkt-Menü den PWM-Schieber in die Mitte geschoben, Wer sich das Bild oben genau ansieht, erkennt, dass das PWM-Signal mit einem Tiefpassfilter mit 10 kOhm und 10 µF an den AD-Eingang gelegt ist. Die geglättete Gleichspannung wird gemessen und mit etwa 2,4 V angezeigt.

 

Wenn man den Mikrocontroller abschaltet oder die PC-Software beendet, erscheint wieder das Download-Fenster. Das ist ein unerwünschter Nebeneffekt der Pico-Firmware und muss nicht weiter beachtet werden. Es reicht, einmal auf den Reset-Knopf zu drücken oder das USB-Kabel abzuziehen. Damit ist der Pico bereit für den nächsten Einsatz.