Röhrenfassung repariert




Dieses Grundig-Röhrenradio war jahrelang nicht mehr im Einsatz. Jetzt sollte es wieder aktiv werden. Aber nach dem Einschalten hörte man nur ein lautes Kracken auf allen Wellenbereichen. Wackeln an der Mischerröhre ECH81 zeigte, dass hier der Fehler stecken musste. Genauer hingesehen: In der Röhrenfassung konnte man kleine grellweiße Lichtblitze sehen. So etwas kommt öfter vor. Die Fassung hatte einen Isolationsfehler. Dann gab es erste Überschläge, die das Pertinax in Kohle umwandelten. Und damit wurde es schlimmer. Der Fehler lag zwischen Pin5 (Anode) und Pin6 (Gitter 3, verbunden mit Gitter 1 der Triode). Damit gelangte eine hohe Spannung auf die Gitter bei entsprechend hohem Gitterstrom. Die Spannung in allen HF-Stufen brach damit auf 100 V ein, an der Anode der Heptode lag weniger als 50 V. Zwei Widerstände im Radio waren extrem heiß.

Die Fassung ausbauen ist sehr schwierig. Ich entschloss mich deshalb zu einer partiellen Reparatur. Zunächst wurden die beiden defekten Pinne abgekniffen und mit einer Zange herausgezogen (wie beim Zahnarzt). Darunter konnte man die verkohlte Oberfläche in der Zwischenschicht sehen, wie bei einem Poti. Die defekte Stelle wurde mit einem 4-mm-Bohrer ausgebohrt.  Die Röhre wieder eingesetzt, die beiden Pinne stehen jetzt frei und haben genügend Abstand zum Pertinax.

Als Ersatz für die alten Kontakte wurden Elemente aus einer DB9-Buchse verwendet.



Zwei solche Stecker wurden aufgesetzt und mit der Schaltung verbunden.



Das Endergebnis ist ein voller Erfolg. Das Radio spielt wieder einwandfrei. Noch zwei Röhren im UKW-Teil mussten ausgewechselt werden. Nun läuft es prima auf allen Wellenbereichen.


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