Das Elektronik-Logbuch

Notizen und Tipps von Burkhard Kainka

27.12.2009: Ein DAB-Radio




Gerade noch rechtzeitig bin ich auf den sinkenden Zug aufgesprungen: DAB. Solche DAB-Radios sind gerade besonders preiswert, vielleicht weil die Drohung im Raum steht, im Januar alles abzuschalten. Da bin ich mal gespannt, ob der Deutschlandfunk tatsächlich verstummt. Vielleicht lassen sie ihn aber auch noch ne zeitlang laufen, weil ich ja ihr bester Hörer bin. Obwohl Mittelwelle ja auch nicht schlecht ist. Der DAB-Klang kommt natürlich mit großer Bandbreite daher, aber ich persönlich stehe mehr auf eingeschränkte Bandbreite, am besten klingt für mich Mittelwelle aus einem alten Röhrenradio. Aus dieser Sicht war DAB nicht unbedingt nötig, UKW war schon mehr als gut genug. Nur hier in Essen kommt der Deutschlandfunk in DAB wesentlich störungsfreier rein als auf LW, MW, KW oder UKW (stimmt wirklich, sie senden überall, aber wenn irgendwo noch Bedarf ist, hilft ein Messsender als Modulator).

Eingefleischte DAB-Befürworter argumentieren, dass die vielen Mittelwellensender im Vergleich zum DAB-System zu viel Energie verschwenden. Energiesparen war auch ein wichtiges Argument für DRM, hat aber letztlich nicht ganz gegriffen. Bei DRM musste man die Sendeleistung erhöhen, damit die Störungen minimiert wurden. Und bei beiden Systemen muss man ja den erhöhten Verbrauch aller Empfänger hinzurechnen. Bei diesem DAB-Radio sind es 4,5 W, wesentlich mehr als bei einem einfachen UKW-Radio.



Das Radio stammt aus England, wo DAB sehr erfolgreich läuft. Die voreingestellten englischen Sender waren durchweg nicht zu hören. Klar, ich musste einen neuen Sendersuchlauf starten. Dabei kamen auch Stationen heraus, die ich sonst nicht hören kann. Interessant ist z.B. das Domradio und der Kinderkanal. Und natürlich der Deutschlandfunk in besserer Qualität als auf UKW. 



Wegen der englischen Herkunft war ein für englische Steckdosen passendes Steckernetzteil dabei, zusammen mit einem passenden Adapter. Auf dem Netzteil sieht man auch wo alles gebaut wurde, in China natürlich, wo sonst. Letztens habe ich mal in einem großen Kaufhaus die Radioabteilung durchstöbert. Da standen viele neue Grundig-Modelle - alle aus China. Grundig gibt es ja eigentlich nicht mehr, aber die Marke existiert noch. Und die Radios sind immer besser geworden (sehe auch:  Besuch bei Tecsun in China).

Nachtrag: 12.1.10: DLF sendet immer noch! KiRaKa ist auch noch da, jetzt aber auch zusätzlich über DRM auf Mittelwelle 1593 kHz.

Nachtrag: 19.1.10: Das neue Programm Dradio Wissen geht nicht nur über das Internet und Satellit sondern zumindest hier in NRW auch über DAB an den Start. Da bekommt mein DAB-Radio ja doch noch einen Sinn! Das Programm löst vielleicht eines meiner Rundfunkprobleme: Sendungen wie  "Forschung Aktuell" vom DLF und ähnliche Highlights von anderen Stationen werden hier zusammengefasst. Bisher habe ich immer einiges verpasst, weil ich nicht dazu komme, den Sender zu wechseln. Und weil es Leute gibt, die genau zwischen 16:30 und 17:00 anrufen!