Akustische Versuche zum Fledermausdetektor


Ein Hörrohr für den Fledermausdetektor

Große Ohren hören besser. Deshalb hat man früher, als es noch keine elektronischen Hörgeräte gab, große Trichter verwendet, um bei Schwerhörigkeit besser hören zu können. Der Fledermausdetektor ist zwar nicht schwerhörig, sondern ganz im Gegenteil sehr hellhörig. Aber mit einem einfachen Hörrohr kannst du die Reichweite noch verbessern.

Das Hörrohr aus Pappe

Baue dir einen Trichter aus Pappe. Der vordere Durchmesser soll etwa 6 cm betragen. Am spitzen Ende soll die Öffnung zum Mikrofon des Fledermausdetektors passen, also etwa 0,8 cm Durchmesser haben. Die Länge soll etwa 15 cm betragen. Versuche haben gezeigt, dass solch eine längliche Form besser funktioniert als ein breiterer Trichter. Außerdem ist es günstig, wenn die Pappe auf der Innenseite härter ist. Gut bewährt hat sich bedrucke Pappe mit glänzender Oberfläche. Die harte Oberfläche reflektiert den Schall nämlich besser als eine weiche und raue Oberfläche. Wickle die Pappe zu einem passenden Trichter zusammen und verwende ein Stück Klebeband zur Fixierung. Dann kannst du die Enden mit einer Schere passend schneiden. Wenn dein erstes Hörrohr gut funktioniert, mache auch einmal Versuche mit größeren Trichtern.

Zum Ausprobieren brauchst du eine Ultraschallquelle. Verwende zum Beispiel ein Fernsehgerät oder einen Computer-Monitor, der im Ultraschallbereich Geräusche abgibt. Gehe nun möglichst weit weg und richte den Fledermausdetektor mit dem Hörrohr auf die Schallquelle. Du wirst feststellen, dass das Geräusch lauter wird. Außerdem kannst dun nun noch genauer die Richtung erkennen, aus der der Schall kommt. Das Hörrohr kann bei der Beobachtung von Fledermäusen helfen, wenn eine bestimmte Stelle wie der Eingang zu einer Schlafhöhle aus großer Entfernung beobachtet werden soll.


Die Ultraschallpfeife

Fast jedes einseitig geschlossene Röhrchen eignet sich als Pfeife. Man muss nur schräg auf den Rand blasen. Die Länge des Rohres bestimmt die Tonhöhe. Je länger das Rohr, desto tiefer wird der Ton. Deshalb kann eine sehr kurze Pfeife sogar Ultraschalltöne erzeugen. Allerdings muss eine sehr kurze Pfeife auch sehr dünn sein. Eine geeignete Pfeife kannst du dir leicht aus einem Stückchen Kabel bauen, wie es vom Elektriker für elektrische Leitungen in der Wand verwendet wird. Geeignet sind Kabel mit einem Leitungsquerschnitt von 1,5 mm² oder von 2,5 mm², die man auch im Baumarkt bekommt. Das Kabel muss einen massiven Kupferdraht enthalten. Kabel mit einer Litze aus vielen dünnen Einzeldrähten sind nicht geeignet.

Ultraschalpfeifen aus Kabelstücken

Schneide ein Stück Kabel mit einer Zange möglichst gerade ab. Eine Kneifzange oder ein Seitenschneider erzeugt einen guten Schnitt, wenn man das Kabel nicht auf einmal durchkneift, sondern es vorsichtig dreht und mehrfach immer weiter zukneift. Schneide dann die Plastikisolierung mit einem scharfen Messer ein, sodass man ein etwa ein bis zwei Zentimeter langes Stück der Isolierung auf dem Draht verschieben kann. Vorn entsteht dabei ein offenes Röhrchen, das als Pfeife geeignet ist. Nimm die Isolierung ab und drehe sie um, sodass die geradere Schnittkante das Ende der Pfeife bildet.

Schalte nun den Fledermausdetektor ein und versuche, mit deiner Pfeife einen Ultraschallton zu erzeugen. Man muss etwas üben, um nicht nur ein Rauschen, sondern einen richtigen Ton zu bekommen. Schiebe das Plastikröhrchen vorsichtig hin und her, um die Tonhöhe zu verändern. Bei einer Pfeifenlänge von zwei Millimetern sollte sich ein Ton von 40 Kilohertz ergeben. Bei dieser Frequenz ist der Fledermausdetektor besonders empfindlich. Versuche einmal, wie weit man deine Pfeife mit dem Gerät hören kann.

Wenn du übrigens einen Hund oder eine Katze hast, kannst du ausprobieren, welche Töne dein Haustier gut hört, du aber nicht. Eine Hundepfeife erzeugt ebenfalls einen Ton im Ultraschallbereich, der für das menschliche Ohr unhörbar ist, mit dem Fledermausdetektor aber gut zu hören ist.


Klimpern und Klingeln im Ultraschallbereich

Wenn man an eine lange Eisenstange klopft, gibt es einen tiefen Ton. Kürzere Gegenstände wie Löffel oder Messer erzeugen höhere Töne. Und was ist mit ganz kleinen Dingen wie Schrauben, Muttern und Unterlegscheiben? Na klar, sie erzeugen noch höhere Töne im Ultraschallbereich. Mit dem Fledermausdetektor kann man dieses besondere Klingeln gut hören, wenn man die kleinen Metallteile auf eine harte Oberfläche fallen lässt.

Mit diesen Kleinteilen und dem Fledermausdetektor kannst du ein interessantes Spiel für zwei oder mehr Spieler durchführen. Es geht darum, verschiedene Teile am Klang zu unterscheiden. Nach einer längeren Trainingsphase muss ein Teilnehmer sich die Augen verbinden. Ein Spielpartner lässt dann verschiedene Kleinteile fallen. Für jedes richtig erkannte Teil gibt es einen Punkt. Gewonnen hat der Spieler, der die meisten Teile erkannt hat.