Einen Reselektor kann man mit einem Drehko aufbauen. Interessanter
ist aber die gesteuerte Abstimmung über Kapazitätsdioden, die
auch eine automatischen Nachführung ermöglicht. Die Schaltung
verwendet drei Kreise für Langwelle und Mittelwelle auf einem
Ferritstab und für Kurzwelle auf einem Spulenkörper. Die
Spulen für die beiden unteren Bereiche dürfen auf dem
gleichen Ferritstab gewickelt werden.
Die Abstimmspannung kommt von einem DA-Wandler PCF8591, der über
die beiden Leitungen SDA und SCL des I2C-Bus über den USB
gesteuert wird. Dazu muss man nur die beiden Widerstände R2 und R3
auf der Empfängerplatine anzapfen. Das Ausgangssignal des
DA-Wandler im Bereich 0...5 V wird um den Faktor 2 verstärkt und
steuert dann die Kapazitätsdioden.
Die Abstimmsoftware wurde um einen weiteren
Schieber für die Abstimmspannung erweitert. Für den Kurzwellenbereich gibt es
bereits eine automatische Abstimmung, wobei die Abstimmspannung aus
experimentell ermittelten Stützpunkten interpoliert wird. Bei 6155 kHz wird der
Digitalwert 79 ausgegeben. Das entspricht 5V*79/255 = 1,55 V, also 3,1 V an der
Abstimmdiode. Man kann jederzeit manuell nachstimmen.. Auf
Mittelwelle und Langwelle muss man das sogar,
weil die Automatik noch nicht eingebaut ist.
Die Empfangsergebnisse sind deutlich besser als mit
dem breitbandigen Antennenschluss. Auf Mittelwelle braucht man keine
Drahtantenne mehr. Der Störabstand ist mit der Ferritantenne oft besser, sodass
vor allem DRM wesentlich zuverlässiger funktioniert. Bei AM-Stationen gibt es
kaum noch Pfeifstellen durch Oberwellenmischung. Langwelle wird über den
abgestimmten Ferritstab wesentlich besser empfangen als mit einer Drahtantenne.
Auf Kurzwelle steigt die Empfindlichkeit durch die bessere Antennenanpassung
deutlich an. Je nach Empfangsspule kann der Bereich 3,5-10 MHz oder 7-21 MHz
überstrichen werden. Die automatische Abstimmung ist für den unteren Bereich
ausgelegt.
Platine für vier Eingangsbereiche
Bei Modul-Bus wurde eine Platine
für den Preselektor entwickelt. Es können bis zu vier Spulen
und vier Einzel-Kapazitätsdioden 1SV149 bestückt
werden. Damit können unterschiedliche Frequenzbereiche realisiert
werden. Man hat die Wahl, z.B. eine Mittelwellenspule entweder auf
einem Spulenkörper oder auf einem Ferritstab anzuschließen.
Für jeden der vier bereiche gibt es vier Anschlüsse jeweils
für die Schwingkreisspule und eine Koppelwicklung. Man kann z.B.
alle Koppelwicklungen in Reihe schalten und an einer gemeinsamen
Antenne betreiben oder aber eigene Anschlüsse vie die Bereiche
vorsehen.
Die Platine habe ich mit zwei Kurzwellenbereichen und zwei Ferritspulen bestückt:
KW2 an In4: 8-30MHz, 15 Wdg + 1 Wdg Antennenkopplung
KW1 an In5: 2,5-10 MHz, 40 Wdg + 2 Wdg Antennenkopplung
Beide KW-Antennenspulen liegen in Reihe und werden ohne Masseverbindung mit dem Antennenkabel verbunden.
MW an IN6: 550- 1600 kHz, 40 Wdg HF-Litze auf Ferritstab
LW an IN7: 140-450 kHz, 170 Wdg HF-Litze auf Ferritstab
Im Moment (Stand 28.5.09) wird bei Modul-Bus noch überlegt,
ob ein Bausatz oder eine fertig
bestückte Platine angeboten werden soll. Möglich ist vielleicht auch eine
Teilbestückung, wobei jeder die Spulen nach eigenen Bedürfnissen wickeln muss.