Die kleinen Waschbären waren oft die ganze Nacht unterwegs.
Wenn es dann hell wurde sollten sie eigentlich schon zuhause sein. Aber oft
liefen sie lieber noch etwas herum, und zwar nicht nur im Wald. Dabei fiel
ihnen auf, dass am Morgen viele Menschenkinder unterwegs waren. Es sah so aus,
als hätten alle das gleiche Ziel.
Eines Morgens im Herbst, als es noch sehr dunkel war,
folgten sie den Kindern ganz unauffällig. Sie gingen zu einem großen Haus, das
nahe am Waldrand war. Da konnte man sich gut verstecken und alles beobachten.
Drinnen wurde Licht angemacht. Alle Menschenkinder setzten
sich hin und warteten. Dann kam eine Frau herein und sprach zu den Kindern. Das
muss ihre Mutter sein, sagte Betty. Das glaube ich nicht, meinte Paul, die
Menschen haben nicht so viele Kinder.
Max wollte es genauer wissen. Er schlich sich an das Haus
und kletterte dann auf einen Busch ganz nahe am Fenster. Da konnte er sehen,
dass die Frau etwas an eine schwarze Wand malte. Es sah aus wie viele kleine
Figuren. Und alle Kinder malten es ab. Sie hatten dazu Hefte aus Papier, die
Paul schon aus dem Abfalleimer beim Waldparkplatz kannte. Der Unterschied war
nur, dass da schon alle Bilder fertig waren. Aber hier mussten die Kinder alles
selbst machen.
Dann hob ein Kind die Hand. Die Frau sah es an, und das
Kind fragte etwas. Die Frau antwortete ihm und malte dazu wieder etwas an die
schwarze Wand. Die lernen da etwas, dachte Max, und die Frau hilft ihnen dabei.
Die haben es gut, und ich muss immer alles selbst herausfinden!
Dann legten die Kinder kleine Bücher auf den Tisch, da waren
andere Bilder drin. Das schien sehr interessant zu sein. Max wollte es genauer
sehen und kletterte ganz nah ans Fenster. Aber plötzlich hatte ihn ein Kind
entdeckt. Es zeigte auf ihn und rief etwas. Alle Kinder und die Frau schauten
ihn an, und die Kinder sprangen auf und liefen ans Fenster. Sie schrien
durcheinander und lachten laut. Die Frau aber war sehr böse darüber und drohte
Max mit dem Finger. Er war ganz erschrocken, sprang auf die Wiese und lief zu seinen
Geschwistern im Wald. Sie wollten wissen was er gesehen hatte, und er
zählte es ihnen genau. Nur die Eltern durften natürlich nichts davon erfahren,
denn sonst hätte es großen Ärger gegeben.
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zum Anfang (C) P.Kutsch und B. Kainka