Max der Waschbär

8 Geschenkte und gefundene Sachen


Am Rand des Waldes gibt es einen Platz für Autos. Menschen steigen da aus um im Wald zu wandern. Oft sind auch Menschenkinder dabei, und einige kannten die kleinen Waschbären schon. Sie waren sehr nett und schenkten Max und seinen Geschwistern manchmal leckere Sachen. Die Eltern riefen ihre Kinder aber zurück. Waschbären sind gefährlich, riefen sie, die können euch beißen. Gar nicht wahr, dachte Max, immer diese übertriebene Vorsicht, genau wie unsere Eltern.
 
Max wollte den Kindern auch mal etwas schenken. Aber was könnte ein Waschbär verschenken? Einmal war es eine ganz besonders schöne bunte Feder eines großen Vogels. Ein anderes Mal war es ein Geldstück, das sie bei der Wurzel erbeutet hatten. Die Menschenkinder freuten sich sehr darüber. Aber sie hielten immer etwas Abstand. Das ging so: Einer legte etwas auf den Weg am Rand des Waldes und gib dann ein paar Schritte zurück. Der andere kam dann näher, nahm das Geschenk und legte sein Geschenk hin.
 
Die kleinen Waschbären gingen oft zu diesem Platz und beobachten was da geschah. Besonders aufmerksam waren sie, wenn ein Mensch etwas in den Abfallkorb warf. Oft waren da wirklich brauchbare Sachen dabei. Wenn dann kein Mensch in der Nähe war konnten sie sich etwas herausnehmen. Aber ohne alles rauszuwerfen! Lisa achtete streng darauf, dass keiner Unordnung machte. Genau wie die Mama, dachte Max.
 
Einmal war da eine Frau, die hatte auch so ein Musik-Ding. Aber da war etwas kaputt. Sie nahm die Ohrstöpsel und warf sie in den Abfall. Später nahm Max sie mit und konnte feststellen, dass nur eine Seite kaputt war. Das kann man sicher noch mal gebrauchen, dachte er.
 
Ein anders Mal hatte jemand so ein flaches Ding, das er auf das Dach seines Autos in die Sonne legte. Von da ging ein Kabel ins Auto. Auf den Sitz lag wieder so ein Musikgerät und war an das Kabel angeschlossen. Damit es danach wieder richtig funktioniert, dachte Max, wahrscheinlich Akku leer. Dann kam der Mann wieder, stieg in das Autor ein und fuhr einfach los. Das flache Sonnending hatte er wohl vergessen. Es fiel dann auf den Weg, und damit gehörte es Max! Sogar das Kabel war noch dran! Max nahm es mit und probierte es an seinem Musikgerät aus. Und tatsächlich, eine Stunde in der Sonne reichte schon, damit es wieder funktionierte!
 
Aber da gab es ein Problem. Mama war nämlich überhaupt nicht einverstanden, dass solche Sachen nahe bei der Wohnhöhle herumlagen, dazu noch mitten am Tag, wo es jeder sehen konnte. Max versteckte es erst mal in seinem Zimmer. Irgendwann muss das anders werden, dachte er, dann suche ich mir eine eigene Höhle.



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(C) P.Kutsch und B. Kainka