Der Ewige Wechselblinker
Eine
Quarz-Wanduhr tat sich durch erhebliche Unzuverlässigkeit und
Ungenauigkeit hervor. Deshalb wurde sie zum Basteln freigegeben. Die
kleine Platine mit dem vergossenen Uhrenchip fand ich so interessant,
dass ich sie aufgehoben habe. Und nun ist ein ewiger Blinker daraus
geworden.
Die Schaltung hat zwei Ausgänge, die abwechselnd im Sekundentakt
einmal kurz hochgeschaltet werden. Mit einem Elko und einem Widerstand
kann die Spannung verdoppelt werden. Deshalb reicht nun ein kleiner
NiMH-Akku mit nur 1,2 V zum Betrieb einer LED. Das Ganze erinnert an
den Ewigen Blinker mit diskreten Transistoren.
Zwei Ausgänge, zwei LEDs, so wird ein Wechselblinker daraus.
Die beiden LEDs blinken nun abwechselnd im Sekundentakt. Die
unterschiedlichen Widerstände werden eingesetzt, um die
unterschiedliche Effizienz der LEDs auszugleichen. Beide blinken nun
etwa gleich hell.
Jetzt fehlt eigentlich nur noch eine kleine Solarzelle, dann blinkt die Schaltung noch länger als ewig.
Sie auch: Die Quarzwecker-Alarmanlage (Ähnliche Anwendung aber mit 3 V und ohne Spannungsverdopplung.)
Nachtrag: Anwendung des U114 von G. Riebel
Ich betreibe einen Uhrenschaltkreis U114 (verwendet im
Ruhla-Quarzwecker) als ewigen Blinker, indem ich die Motorspule durch
zwei antiparallel geschaltete Leuchtdioden ersetzt habe. Die Motorspule
lag in Reihe mit einem Kondensator von 22µF an den 0,5 Hz Ausgängen.
Die Energiebilanz dürfte durch den Wegfall der Widerstände günstiger
sein. Bei der Weckschaltung wurde der Auslösekontakt des Weckers durch
einen Kontakt ersetzt, der geschlossen wurde, wenn ein Stecker aus
einer Schaltbuchse gezogen wurde. Der unterbrochene Ton des auf der
Leiterplatte befindlichen Schallwandlers nervt besonders Leute, die
nicht zwischen Mein und Dein unterscheiden können. Bei meinem Fahrrad
hat es geholfen.
Die beiden Ausgänge des U114 haben intern je ein MOS-Transistor gegen
UB und einen MOS-Transistor gegen Masse. Da diese intern gegenphasig
angesteuert werden bilden diese eine Brückenschaltung. (Rechteck mit
0,5 Hz) Ein Kondensator von 22µF vor der Motorspule lasst nur einen
Impuls durch die Spule fließen, um Strom zu sparen. Der Kondensator
wird dabei aufgeladen. Beim nächsten Wechsel des Impulses wird er
entladen. Kurzzeitig liegt damit über der Motorwicklung die doppelte
Betriebsspannung. Das umgekehrte Aufladen des Elytkondensators ist nach
der TGL (eine Art DIN in der DDR, jedoch mit Gesetzeskraft)
bei einer Spannung von bis zu 1,5 Volt erlaubt. Wird die
Motorspule durch zwei antiparallelgeschaltete rote Leuchtdioden ersetzt
blinken diese. Die Leuchtdioden sind Bauelemente aus der Bastelkiste,
und stammen wahrscheinlich aus den 1980-iger Jahren. Die
Betriebsspannung von 1,5 Volt wurde dabei nicht erhöht.
Verwendung des U116D von René Wukasch
Da ich eine Platine aus einer defekten Radioschaltuhr aus den 80-ern
rumliegen habe versuchte ich es mal mit dem Blinker.
Diese Leiterplatte von RFT trägt den U116D. Der unterscheidet sich vom
U114D im Prinzip nur darin, dass hier ein 32768Hz-Quarz (statt 4,194304
MHz) eingesetzt wird und so zu Gunsten geringerer Stromaufnahme auf
einige Teilerstufen verzichtet werden konnte.
Die CMOS-Ausgangsstufen sollten dem U114 entsprechen.
Leider habe ich vom 116 kein Datenblatt. Nur die angehängte Schaltung
aus dem geschlachteten Weckradio.
Der Wechselblinker mit den von Herrn Riebel vorgeschlagenen
antiparallel geschalteten LED funktioniert bei mir nur, wenn ich die
Antriebsspule nicht abklemme, d.h., beide LED liegen zur Spule
parallel. Dabei blitzen die (roten) LED anscheinend durch die von der
Selbstinduktion erzeugte Spannungsüberhöhung im Sekundentakt
abwechselnd kurz schwach auf. Entferne ich die Spule, blinkt es
lediglich ein einziges Mal mit abfallender Helligkeit und dann ist es
dauerhaft dunkel. Dagegen funktioniert Ihre Variante mit der
Spannungsverdopplung per Widerstand und Elko auch am U116 prima.
Siehe auch: http://uhrentradition-ruhla.de/
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