Das CD-Spektrometer

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Welche Farben enthält das Licht? Diese Frage beantwortet jede beliebige CD. Wenn man eine Lichtquelle im richtigen Winkel über eine CD betrachtet, findet eine Farbzerlegung statt. Schon hat man ein Spektrometer, ein Gerät, für das man auch sehr viel mehr Geld ausgeben könnte.

Das Spektrum eines Weihnachtsbaums zeigt für jede der kleinen Glühlampen ein durchgehendes Band von Rot bis Blau. Das Blau einer Glühlampe ist sehr schwach, violett ist fast gar nicht mehr zu erkennen.

Ganz anders sieht das Licht einer Bräunungslampe aus. Hier hat man ein Linienspektrum. Was hier nicht ganz farbecht wiedergegeben wird, sind die Linien des Quecksilbers, denn die UV-Lampe ist eine Quecksilberdampflampe. Die stärkste Linie liegt im ultravioletten Bereich. Man kann sie mit dem Auge nicht sehen, aber die Kamera scheint etwas zu erkennen. Dieses UV-Licht bräunt die Haut, schädigt die Augen und erhöht das Krebsrisiko.

Hier sieht man das Licht einer Energiesparlampe. Ob die Ähnlichkeit zur UV-Lampe wohl ein Zufall ist? Nein, denn jede Leuchtstoffröhre enthält Quecksilberdampf. Die CD hat geholfen, die Energiesparlampe mit einer Spektralanalye zu überführen. Wegen des giftigen Quecksilbers sind solche Lampen auch Sondermüll. Also bitte nicht einfach in der Bastelbude zerklopfen!

Was wirklich nur eine einzige Farbe enthält, ist der Laser. Nur Rot und sonst nichts, basta. Mit einem einfachen Laserpointer kann man es untersuchen. Das kohärente Licht des Lasers bringt den Vorteil, dass er besonders gut fokussiert werden kann. Das macht ihn für die CD-Abtastung unverzichtbar, weil die einzelnen Daten-Punkte so klein ist. Außerdem kann man mit dem Laser Metall schneiden und Augen heilen. Bei dem Lasik (Laser In Situ Keratomileusis) genannten Verfahren verändert man die Form der Hornhaut so, dass auf eine Brille verzichtet werden kann. Beim Schneiden von Stahl setzt man CO2-Laser  ein, die infrarotes Licht erzeugen. 

Aber schon die Leuchtdioden sind da etwas vielseitiger. Das Bild zeigt das Spektrum einer superhellen, grünen LED. Manche orange LED enthält ganz deutlich Rot und Grün.

Forscht man mit genügend Zeit,
dann kommt man auch sehr weit.
(Dietrich Drahtlos)

Die meisten von uns werden mit CD-ROMs überschüttet, die sie gar nicht brauchen. Man könnte die Gartenlaube damit pflastern oder Türme bauen. Oder Spektrometer basteln. In einer geschwärzten Schachtel, vielleicht mit einer Linse als Okular und einem schmalen Spalt für das einfallende Licht, kann man auch feinere Linien auflösen. Jedenfalls gibt es noch viel zu untersuchen: Auch eine Glimmlampe hat ein Linienspektrum. Eine Gasflamme kann das Spektrum eines Metalls zeigen, wenn man einen Draht hineinhält. Letztlich wurde sogar die Expansion des Weltalls mit einem Spektrometer entdeckt. Aber die Forschung ist nie zu Ende.


Nachtrag: Durchsichige CDs

Von Christian Kopp kam der folgende Verbesserungsvorschlag:

"Bei CD-Rohlingen auf Spindeln (meist 50 Stück) ist immer oben und unten eine Art Trennscheibe in CD-Grösse. Diese Trennscheiben weisen die gleichen Eigenschaften auf wie normale CDs, sind aber durchsichtig (weil weder ein Spiegel noch ein Aufdruck darauf ist) und eignen sich eigentlich viel besser als Spektrometer als normale CD's !"


Nachtrag: Interferenzen bei der DVD

Was mit der CD klappt, geht natürlich auch mit der DVD. Aber hier sieht man noch etwas anderes: DVDs haben mehr als eine übereinder liegende Datenschicht. Deshalb kommt es zu zusätzlichen Interferenzen. Das zerlegte Licht zeigt enge Streifenmuster. Man muss die Scheibe sehr still halten und ganz genau hinsehen, denn die Streifen wandern schon bei leichter Bewegung.


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