Die Goldcap-Dynamolampe

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Jeder kennt die praktischen Dynamo-Taschenlampen, die nie eine Batterie brauchen, allzeit bereit in dunkler Nacht. Allerdings, sobald man aufhört den Hebel zu bewegen, ist es sofort wieder dunkel. Eine solche Lampe bekam ich in die Hand, bei der war die Glühbirne durchgebrannt. Da muss man natürlich gleich mal reinschauen, wie der Generator gebaut ist.

Die passende Glühlampe war natürlich nicht da. Aber ich konnte die Leerlaufspannung des Generators messen: etwa 2 bis 3 V Wechselspannung. Wenn man statt der Glühlampe eine weiße LED nehmen würde ... Allerdings braucht die eine Gleichspannung von über 3 V. Wie wäre es mit einer Verdopplerschaltung, die aus 2 V Wechselspannung etwa 4 V Gleichspannung macht?

Wenn der Ladeelko eine Goldcap-Kondensator mit einem Farad (= 1000000µF) ist, wird genügend Energie gespeichert, um die LED für längere Zeit nachleuchten zu lassen. Bei einem Strom von 20 mA würde es dann 50 Sekunden dauern, bis die Spannung um ein Volt abgefallen ist. Da die LED auch mit wesentlich weniger Strom noch ordentlich leuchtet, kann man sich auf einige Minuten Licht freuen.

Die weiße LED wurde mit ihrem Vorwiderstand in die Fassung der kaputten Glühlampe eingebaut. In der Form funktioniert sie nun auch in einer normalen Taschenlampe mit vier Zellen. Die Kondensatoren und die beiden Dioden passen auch noch gut rein. In der Dynamolampe muss man den Speicherelko zuerst etwas laden, bevor die LED anfängt zu leuchten. Wenn man genügend Power hat, leuchtet sie recht lange. Mal sehen, ob sie auch noch für zarte Frauenhänge taugt...

Kein Gerät, das in Serie geht,
bevor es nicht jeden Test besteht.
(Dietrich Drahtlos)



Nachtrag: Das LED-Standlicht

Andreas Wenk hat die Dynamo-Taschenlampe etwas umfunktioniert, und zwar zu einem LED-Standlicht für´s Fahrrad. Solange der Dynamo Strom liefert, bleibt die LED aus und der GoldCap wird geladen, bleibt man stehen geht die LED an. Es gibt zwei Versionen für bipolare Transistoren und für einen FET:

ACHTUNG: Keine StVo-Zulassung, Nachbau und Einsatz auf eigenes Risiko

Schaltungsbeschreibung:
Die Schottkydioden, der 100uF und der Goldcap bilden die Spannungsverdopplerschaltung. Schottkydioden sind nicht unbedingt notwendig, man muss halt dann etwas schneller treten....

Die beiden Transistoren bilden eine Konstantstromquelle, da die Goldcap-Spannung bis zu 10V betragen kann, und daher die Leuchtstärke der LED sehr variiert. Auch wenn der Goldcap nur 5,5V vertragen soll, sind Leerlaufspannungen von 10 Volt kein Problem für den Goldcap. Die Dinger sind sehr robust.... Strombestimmend ist der 68Ohm Widerstand. Ich habe den Wert so gewählt, da ich eine Low-Current-LED benutze (hyperrot 6mA,). Den Transistor, der die LED versorgt, habe ich absichtlich nicht festgelegt, da hier die Schaltung entscheidend an Performance gewinnt, wenn man diverse Transistoren ausprobiert. Gute Ergebnisse habe ich mit einen 2SB772 erzielt (Sehr geringe Sättigungsspannung!)

Die besten Ergebnisse gab es allerdings mit einem P-FET (2SJ520). Da ich diesen aus einem defektem Minidisk ausgeschlachtet habe (Akkuladeschaltung), kann ich allerdings nicht sagen wo´s das Teil sonst gibt.

Die 1N4148 und der 2,2uF bilden eine Hilfsspannung, die dafür sorgt, dass während der Fahrt (=Spannung vom Dynamo) die LED aus bleibt und der Goldcap geladen wird.

Die ganze Schaltung passt in ein Standartrücklicht. das Birnchen bleibt selbstverständlich erhalten, es soll ja auch während der Fahrt leuchten.

Viel Spaß beim Radeln.



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