LCD-Experimente

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LC-Displays (Liquid Crystal = Flüssigkristall) sind in jedem zweiten Geräte eingebaut. Deshalb hat auch jeder Bastler ein paar davon rumliegen. Die richtige Ansteuerung durch eine eigene Schaltung ist nicht einfach. Aber ein paar kleine Experimente sind kein Problem.

Dieses Display stammt aus einem Autoradio-Bedienteil. Es litt unter dem Ausfall einzelner Segmente, was wohl an der fehlerhaften Kontaktierung lag. Es ist im Ruhezustand dunkel. Will man mal sehen, was ursprünglich angezeigt werden konnte, ist das kein Problem. Zwei Leute fassen die Kontakte an verschiedenen Stellen an. Dann bewegt einer (mit Schuhen) seine Füße. Die dabei auftretende Ladungstrennung legt eine Spannung an das Display, und schon kann man was sehen.

Martin Schwerdtfeger schrieb mir, dass er das selbe mit einem Piezo-Zünder aus dem Feuerzeug macht, indem er einfach die beiden Kontakte über und unter das Display hält. Und er untersucht damit auch die elektrischen Felder eines Fernsehers. Mit einigen Kontakten an einem Stück Alufolie, die an die Bildröhre gehalten wird, und anderen Kontakten, die man anfasst.

Manche Displays sind schwarz auf hell und andere hell auf schwarz. Bei dem kaputten Display aus der Uhr kann man schön ausprobieren, warum das so ist. Auf beiden Seiten gibt es eine aufgeklebte Folie. Eine wird abgezogen und anders herum drangehalten. Dabei kehren sich hell und dunkel um. Das kann man mit jedem Display machen, das zwei Folien hat. Es gibt aber auch noch solche mit nur einer Folie und einem Reflektor an der Rückseite.

Diese besonderen Folien sind Polarisationsfilter. Sie lassen nur Licht mit einer Schwingungsebene hindurch, also von normalem Licht nur die Hälfte. Legt man die andere Folie in anderer Richtung darüber, kommt fast nichts mehr durch. Durch Drehen eines der beiden Filter kann das Licht stufenlos geregelt werden, ein optischer Dimmer.

Wenn ein durchsichtiger Stoff die Polarisationsebene des Lichtes verdreht, kommt doch wieder Licht durch. Das passiert z.B. bei der optischen Doppelbrechung. Der Versuch ist ganz einfach. Man legt ein Geodreieck oder etwas anderes aus Plexiglas zwischen die beiden gekreuzten Polarisationsfolien. Dann sieht man schöne bunte Farben, die Auskunft über innere Spannungen des Materials geben, weil die Schwingungsebene des Lichts gedreht wird. Das selbe machen die Flüssigkristalle im LCD. Normalerweise wird das Licht gedreht, wenn man aber eine Wechselspannung anlegt, dann nicht mehr. So wird es hell oder dunkel, je nachdem wie die Filter angeordnet waren.

Gestern noch nicht gekonnt,
heute ein neuer Horizont.
(Dietrich Drahtlos)


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