Der Schleicher ist sehr langsam, bärenstark, extrem leise und absolut lichtscheu. Er braucht eine Viertelstunde, um im Dunkeln durch das ganze Labor zu schleichen, wobei er auch Hindernisse überwindet oder wegschiebt. Aber wenn jemand das Licht einschaltet, bleibt er wie angewurzelt stehen und stellt sich tot.
In seinem ersten Leben war der Schleicher eine Antriebseinheit in einem Laserdrucker. Viele Jahre hat er in völliger Dunkelheit zwischen Gummiwalzen und Tonerkartusche verbracht. Sein 24-V-Motor und acht leise Kunststoffzahnräder sorgen für eine enorme Kraft trotz geringer Stromaufnahme von weniger als 50 mA. Schon ab 2 V läuft der Motor rund. Mit drei Mignonzellen ist der Schleicher sehr zufrieden. Vor allem aber freut er sich über seine neue Freiheit auf drei Rädern. Nur an die Dunkelheit hatte er sich so gewöhnt, dass er eine kleine Lichtsteuerung brauchte.
Die Schaltung verwendet einen VMOS-Transistor aus einer alten Festplatte. Er beginnt ab einer Gatespannung von 3 V zu leiten. Ein Fotowiderstand und ein Poti reichen für die Ansteuerung aus. Man kann einstellen, ab welcher Helligkeit der Transistor sperren soll.
Der LDR schaut nach oben und erfasst die Raumhelligkeit. Die Elektronik passte prima in die alte Anschlusskappe einer Blockbatterie. Zwei Silberdrähte sorgen für einen zuverlässigen Kontakt zum Anschlussstecker des Motors.
Was den Fachmann am meisten zwackt,
das ist der gemeine Wackelkontakt.
(Dietrich Drahtlos)