Die Tandem-Solarleuchte
In
einem Geschäft für Gartenmöbel und ähnliches fand
ich zufällig diese Solarleuchten. Acht Stück für 7,77
Euro. Trotz gewisser umweltschützender Bendenken musste ich
zugreifen. Der Preis deckt vermutlich nicht mal die
Herstellungskosten. Wahrscheinlich werden die Leuchten nur
verkauft, um solche Männer wohlwollend zu stimmen, die gegen
ihren Willen von den Ehefrauen in diesen Laden gezerrt wurden.
Der Test im Garten war spannend. Noch etwas vor Sonnunentergang ging
das Licht an. Sehr hell und für meinen Geschmack zu grell weiß. Aber
schon eine Stunde später war die Pracht zu Ende. Die Energie reichte
einfach nicht. In völliger Dunkelheit habe ich dann überlegt, was man da
machen kann.
Erst
mal aufschrauben. Interessant, schon wieder eine neue Version. Jetzt
gibt es nur noch ein IC mit vier Anschlüssen und eine
Induktivität mit 150 µH. Die Stromaufnahme ist nur 10 mA.
Trotzdem ist die Leuchte relativ hell. Der Schwachpunkt in
offensichtlich die Solarzelle. Entwickelt und getestet in
Süd-China, nahe am Äquator. Bei uns ist aber den Tag
über weniger Licht zu ernten, und der Sonnenuntergang dauert
länger. Also muss man Strom sparen. Der erste Versuch war, einen
zusätzlichen Widerstand einzufügen. Das funktionierte aber
nicht gut, das Licht wurde zwar schwächer, die Stromaufnahme aber
kaum geringer.
Also
eine Änderung der Schaltung. Wenn zwei Batterien und zwei
Solarzellen in Reihe geschaltet werden, kommt man ganz ohne den
Spannungswandler aus. Jedenfalls mit einer gelb-orangen LED (die aus dem Conrad-Osterei) mit 2 V
Durchlassspannung, die ohnehin in der Nacht viel angenehmer ist. Der
Transistor schaltet die LEDs an, sobald die Spannung an den beiden
Solarzellen klein genug wird.
Also habe ich zwei Leuchten mit
einem Kabel verbunden und zusammengefasst. Die Vorwiderstände mit
470 Ohm legen die Helligkeit fest. Viel zu schwach, meinte meine Frau.
Wir müssen Energie sparen, sonst gehen hier bald die Lichter aus, war
mein Einwand. Dann doch lieber Kerzen, meinte sie. Nein, bitte nicht,
Kerzen stinken, flackern und blenden, sodass man die Sterne nicht mehr
sieht. Also gut, ich baue eine zweite Version mit kleineren
Vorwiderständen, dann können wir testen, wo der optimale
Kompromiss liegt.
Bei
dieser Gelegenheit habe ich es mit der NPN-Variante der Schaltung
probiert. Die Vorwiderstände haben jetzt 220 Ohm. Die LEDs sind heller, meine Frau ist erst mal zufrieden.
Zur
Verbindung der beiden Leuchten wird ein vieradriges Flachbandkabel
benötigt. Eine der Lampen enthält die ganze Elektronik.
Die zweite Lampe braucht nur ein Anschlussplatinchen.
Jetzt,
nach einer Woche Test, liegt ein erstes Ergebnis vor. Wegen des
schlechten Wetters werden die Akkus nicht mehr voll. Das Licht reicht
auch mit den größeren Widerständen nicht für die
ganze Nacht, aber immerhin wesentlich länger als in der
Originalversion. Und das gelb-orange Licht ist viel angenehmer als die
originalen weißen LEDs.
Wenn ein Gerät sich bewährt,
war der Plan nicht verkehrt.
(Dietrich Drahtlos)
Ach übrigens, bei jedem Umbau bleibt eine kleine Platine mit einem vollständigen LED-Spannungswandler übrig, ideal für den Bau kleiner Taschenlampen.
Siehe auch:
Alte und neue Solarlampen
Kontaktprobleme bei der Dünnschicht-Solarzelle
Conrad-Osterei-Platine mit Solarbetrieb
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