Der Auslauf-Blinker
Die Schaltung ist angelehnt an den Bye-Bye-Blinker
aus dem Lernpaket Grundschaltungen der Elektronik. Aber diesmal wollte
ich es statt der keramischen Kondensatoren mit Aluminium-Elkos
versuchen. Außerdem sollte der Blinker mit einem einzelnen
Schaltkontakt gestartet werden. Deshalb musste ich noch zwei Dioden
einfügen. Und was die Antenne dabei zu tun hat, steht weiter unten.
Die
einfache Schaltung habe ich freitragend auf eine alte Batterie gelötet,
die ihre treuen Dienste in einem Rauchmelder schon hinter sich hatte.
Das ist ohne Hauptschalter möglich, weil die Stromaufnahme schon nach
zehn Minuten unter 5 µA sinkt.
Man schließt also den Schalter und hat dann einen
ganz normalen Wechselblinker. Es fällt nur auf, dass die LEDs zwar
plötzlich angehen, aber nur verlangsamt ausgehen. Das liegt
daran, dass über die gerade abgeschaltete LED noch der Ladestrom des
Elkos fließt.
Wenn man den Taster loslässt, sollte der Blinker
eigentlich seine Arbeit einstellen, weil dann der Basis-Ladestrom
abgeschaltet ist. Tut er aber nicht, sondern der Zustand wechselt noch
einige Male in immer größeren Zeitabständen. Gleichzeitig werden sie
LEDs immer schwächer. Dass es überhaupt noch weiter geht, liegt an der
dielektrischen Absorption
(siehe www.elektronik-labor.de/Labortagebuch/Tagebuch1214.html)
in den
Kondensatoren. Das wirkt sich so aus, als hätten sie einen Leckstrom,
der langsam abklingt. So etwas gibt es bei Elkos und bei keramischen
Kondensatoren.
Für diese
Messung habe ich zwei keramische Kondensatoren mit 100 nF eingebaut, damit
alles etwas schneller läuft. Die Spannung wurde zwischen den beiden Kollektoren
gemessen. Man sieht sehr schön, die das Blinken langsamer und schwächer wird.
Und immer wenn die Schaltung kurz davor steht, in den anderen Zustand zu
kippen, reagiert sie sehr empfindlich auf äußere Einflüsse. Deshalb die Antenne.
Man
kann den Zustand nämlich mit einem Piezo-Feuerzeug umschalten. Jedes
Zünden bringt einen elektromagnetischen Impuls, der die LEDs aus einer
Entfernung von einigen Zentimetern umschalten
kann, wenn er zum richtigen Zeitpunkt kommt. Das funktioniert so
ähnlich wie bei Uropas Funkensender.
Und auch mit statischen Ladungen lässt sich der Zustand ändern. Es
hängt etwas von der Art des Bodenbelags und von den Schuhen ab. In
meinem Labor reicht es, wenn ich einen Fuß anhebe und dann die Antenne
berühre. Fuß hoch - gelb, Fuß runter - rot, und immer so weiter. Ich
muss nur lange genug warten, bis der Blinker seine volle
Empfindlichkeit erreicht hat.
Rechteckgenerator mit GE-Transistoren ohne Basiswiderstand
Henning Polzer schrieb mir, dass er GE-Dioden in Sperrrichtung als
hochohmige Basiswiderstände eingesetzt hat. Die Frequenz eines
Generators wird dadurch stark von der Temperatur abhängig, weil der
Sperrstrom mit der Temperatur steigt. Da ist mir wieder eingefallen,
dass ich mal Schaltungen mit GE-Transistoren ganz ohne Basiswiderstand
gesehen habe. Das müsste doch auch bei einem Multivibrator so gehen.
In der Bastelkiste lagen noch zwei AC151. Damit hat es tatsächlich
funktioniert. Der Generator arbeitet schon ab einer Spannung von 0,2 V.
Bei Spannungen über 3 V steigt die Frequenz mit der Temperatur der
Transistoren deutlich an. Mit nur 1,5 V ist dieser Effekt kaum
wahrnehmbar. Allerdings sind auch die Kondensatoren temperaturabhängig.
Mit der 1,5V-Batterie liegt die Stromaufnahme unter 30 µA. Man hat
damit so etwas wie einen ewigen Summer, der leise und stetig vor sich
hin tönt.
Nachtrag: Der Kollektorpunkt
Wenn
man das Foto genau anschaut, sieht man einen roten Punkt am Gehäuse des linken
Transistors, beim rechten ist er verborgen. Ich war davon ausgegangen, dass es
der Emitter ist. Das war ein Irrtum. Tatsächlich kennzeichnet der Punkt den
Kollektor. Die Schaltung funktioniert also tatsächlich mit vertauschtem Emitter
und Kollektor. Die Transistoren arbeiten dann mit geringerer Stromverstärkung. (Siehe Labortagebuch: GE-Transistoren mit vertauschten Anschlüssen)
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