Bastelvorlagen auf Papier und Pappe

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Für Lötübungen mit Kindern habe ich drei Schaltungen vorberietet. Das Grundprinzip ist wieder die Papierplatine. Die Kinder sollen an den vorgezeichneten Stellen Löcher in den Karton stechen, ihre Bauteile durchstecken und auf der Rückseite verlöten. Aber ich wollte diesmal auch eine Bedruckung der Rückseite erreichen, damit die Kinder es leichter haben, die richtigen Verbindungen herzustellen.

Drei Vorlagen können auf einem A4-Blatt ausgedruckt werden. Sie werden dann ausgeschnitten und so um eine 50 mm * 80 mm große Pappe geklebt, dass man Vorder- und Rückseite der Platine sehen kann. Die dritte Seite mit der Schaltung bleibt dran und kann später über die Lötstellen geklappt werden. Die Vorlagen wurden mit SPLAN 7 gezeichnet. Da war es ein großer Vorteil, dass man einen ganzen Block umklappen kann, sodass er für die Rückseite passt. Die druckfertigen Vorlagen habe ich dann in eine PDF-Datei umgesetzt.

Download: Papierplatinen.zip

Die drei Schaltungen habe ich so gewählt, dass sie möglichst einfach sind, zum Experimentieren motivieren und mit nur wenig unterschiedlichen Bauteilen auskommen. Es handelt sich um einen Berührungs- und E-Feld-Sensor, einen LED-Blinker und einen Lichtsensor mit einer LED als Fotodiode. Man könnte LEDs mit verschiedenen Farben und unterschiedliche Kondensatoren bereithalten, damit die Kinder die Farbe und die Blinkgeschwindigkeit wählen können.


Die Lötverbindungen auf der Rückseite sind nun eindeutig und relativ geradlinig.


Am Ende klappt man das Schaltbild nach hinten und befestigt es mit etwas Klebeband.


Die Rückseite ist damit gegen Kurzschlüsse gesichert. Und man kann jederzeit nachsehen, was da gebaut wurde.

Die Methode ist vielleicht nicht nur für Kinder interessant, jedenfalls wenn es um relativ kleine Schaltungen geht.  Immerhin spart man Zeit und Kosten für eine Platine und hat am Ende alles gut dokumentiert.

Praktische Erfahrungen

Bei einer öffentlichen Veranstaltung (Offener Tag der Berufsfeuerwehr Essen unter Beteiligung des Amateurfunkvereins mit einer Bastelgruppe für Kinder) wurden wertvolle Erfahrungen gesammelt. Für den Blinker standen unterschiedliche Kondensatoren von 100 nF bis 10 µF zur Verfügung. Außerdem konnten sich die Kinder eine LED-Farbe wünschen. Es gab eine Musterplatine mit Steckkontakten, mit der man die Wunsch-LED und den Kondensator aussuchen konnte. Die meisten Kinder haben sich für ein relativ schnelles Blinken mit 330 nF entscheiden.

Das Löten selbst war nicht ganz einfach, weil man die Drähte der Bauteile auf der Unterseite zuerst knicken und in die richtige Richtung biegen sowie passend kürzen musste. Oft war die Hilfe der Betreuer nötig, und auch viele Eltern haben mit Begeisterung mitgearbeitet. Wir hatten vorab alle Kollegen gebeten, ihre fast leeren 9V-Batterien zu sammeln. Die fertigen Schaltungen durften die Kinder dann betriebsbereit mit Batterie mit nach Hause nehmen.

Besonders beliebt war der einfache Berührungssensor, sodass uns am Ende die Papiervorlagen ausgegangen sind. Als sinnvolle Altersgrenze haben sich acht Jahre erwiesen, wobei sich viele als sehr geschickt im Umgang mit dem Lötkolben gezeigt haben. Einige Kinder waren erst fünf Jahre alt. Dann haben wir nur ganz einfache LED-Leuchten gebaut, wobei die LED und der Vorwiderstand direkt auf die Batterie gelötet wurden und ein Draht als Schalter frei blieb. Auch das hat viel Freude gemacht. Die Kinder waren stolz, etwas selbst gebaut zu haben.


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